Das Elektrotechnikstudium prägt sein Leben. Wenn andere in den Süden reisen, um Ferien am Lido von Ascona zu geniessen, oder um ihre Pensionierung gemächlich in die Jahre zu leben, so hat seine baldige Dislokation nach Como primär den Zweck, als studentisch-universitär gefülltes Austauschjahr in seine Lebensgeschichte einzugehen. Die Gelegenheit, der Schweiz dritte Landessprache on the study sich praktikbezogen anzueignen. Obwohl: Auch ohne weitere Sprachkenntnisee macht er sich überhaupt keine Sorgen, was seine berufliche Zukunft angeht. Wie auch? Fähige Ingenieure braucht das Land, und zwar immer mehr.
Ein löblicher Charakterzug also, dass Andreas dem Studium höchste Priorität einräumt. Ehemals 1.Liga-Handballspieler, Hobbyfussballer und Unihockeyspieler, hat er vor einiger Zeit sein Halbprofi-Trainingspensum reduziert, um nicht praktisch alle seine Wochenenden für Turniere und Trainingsprogramme hergeben zu müssen. Variatio delectat, und Kinobesuche sind, dank Grossleinwand, per definitionem horizonterweiternd - jedenfalls im Vergleich zu kaum einen halben Meter breiten Lehrbüchern.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass er überhaupt keinen Sport mehr treibt. Snowborad, "Tschutte", Joggen etc. stehen weiterhin regelmässig auf dem Programm - und das nimmt man ihm bei seiner eindrücklich sportlichen Statur ja auch sofort ab.
Werden wir philosophisch. Ob Andreas an Gott glaubt, fragt der bohrende Interviewer. Diese Frage macht eine Antwort nicht gerade leicht, besonders da er - also Andreas, nicht Gott - ganz allgemein seine Worte mit Bedacht wählt. (Gott tut dies ja auch, aber einfach in einem transzendenteren Sinne.) Nicht auf dass zu viel Gerede dem eh schon zu vielen Geschwätz auf dieser Welt noch Wasser auf die Mühle gebe.
Andreas wagt es nun nicht, den Urgrund dieser Welt Gott zu nennen. Auch deistisch verkürzt mag ihm das Konzept "Gott" nicht zu sehr zuzusagen. Doch ist da doch ein Glauben, eine Stütze der Existenz, die Gewissheit von etwas Unerklärlichem. Es muss etwas da sein, hinter all den Formeln voller Ohms, Watts und Ampères. Ein Telos (Ziel) vielleicht? Hat das Leben einen Sinn (Richtung)? Wieder Zögern. Sehr berechtigt - denn es lässt in diesen Sekundenbruchteilen im Park neben der Klosterkirche Einsiedeln die formulierte Einsicht reifen, dass das Leben einen Sinn hat, auch wenn es nur den Sinn hat, einen Sinn zu suchen.
Da jauchzt doch das Herz des Aphorismusfreundes.
Long live Studienstiftung: Interdisziplinarität auf Schritt und Tritt.
(Si tacuissem, philosophus mansissem - man erwarte jetzt nicht von mir, ich wüsste noch, was die Dielektrizitätskonstante für eie Bedeutung hat. Wenn nicht sogar was für einen Sinn...)
22/07/2007
Andreas: "Ich glaube an etwas Unerklärliches"
Libellés : Andreas Malär, Elektrotechnik, Sinn
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