Sophie und ich sitzen auf der kleinen Mauer vor dem Eingang der Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln und finden endlich Zeit, unser „Interview“ zu führen. Das „Interview“ wird zu einem interessanten Gespräch über uns, unsere Erfahrungen mit und in der Schweiz und diese Sommerakademie.
Sophie kommt aus Genf und studiert Medizin. Sie ist sehr froh, bei dieser Akademie dabei zu sein und freut sich über die Möglichkeit, deutsch sprechen zu können. Ihre Eltern sind beide französischsprachig und so spielt die deutsche Sprache in Sophies Alltag keine große Rolle. Selbst wenn sie mit anderen Schweizern und Schweizerinnen zusammen ist, wird normalerweise eher französisch gesprochen.
Föderalismus, Dezentralismus und Regionalismus sind für Sophie positive Charakteristika der Schweiz und sie ist gern Schweizerin. Die Vielfältigkeit dieses Landes ermöglicht es unter anderem schon in einem Kanton viele verschiedene Dinge vorzufinden, wofür man sonst oft mehrere Länder bereisen muss. Die Interkulturalität der Schweiz gefällt Sophie und sie betont, dass gerade die Mischung der Einwohner, die oft aus mehren Ländern kommen, das Land ausmachen. Einwanderer machen die Schweiz also erfreulicherweise „schweizerischer“ und damit beständiger. Die Frage, die wir in dieser Woche manchmal andiskutiert haben, ob die Schweiz langfristig gesehen überhaupt überleben wird, stellt sich für Sophie in diesem Sinne also nicht.
Ich durfte mir in Einsiedeln mit Sophie ein Zimmer teilen und habe sie als sehr freundliche, aufgeschlossene und ruhige Person kennen gelernt. Dass ich aus Deutschland komme und deutsch spreche und sie aus der Schweiz kommt und französisch spricht, hat bei uns übrigens keinerlei interkulturelle Probleme aufgeworfen, sondern war vielmehr Anlass für gegenseitiges Interesse und anregende Fragestellungen. Wir sind beide sehr froh, in dieser Woche Teil einer wunderbaren interkulturellen Gruppe zu sein :-).
19/07/2007
Sophie
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