17/07/2009

Vom Heinzenberg bis nach Schweden - Annina

Der Grundstein für Anninas Offenheit gegenüber unbekannten Landschaften wurde wohl schon früh gelegt: Während ihres Kindergartenjahres wohnte ihre ganze Familie in den USA. Dieser „Auslandaufenthalt“ bescherte ihr nicht nur das Glück, ihre jungen Hirnsynapsen mit der englischen Sprache zu tränken, die Familie unternahm auch immer wieder Exkursionen, vor allem in den Staat Maine, wodurch sich in Anninas Unterbewusstsein Bilder von (fast) unbewohnten Landschaften speichern konnte. Um dem paysage remémoré gerecht zu werden, förderten Anninas Eltern – welche die Theorien in „le paysage anthropologique“ von Yvan Droz eingehend studiert hatten (dreiste Hypothese des Verfassers) – Anninas Naturverbundenheit, indem sie Familenferien in der Wildnis (auf dem Heinzenberg (GR) – Berghütte ohne Strom und fliessendes Wasser) organisierten. Seither liegt es Annina am Herzen, ab und zu in einer ruhigen Naturumgebung (z. B. in einem bewaldeten Tessinertal oder gar in einer unbewohnten Region Schwedens) ihre Batterien aufzutanken.

Wären Anninas Eltern Bergbauern im Kanton Schwyz gewesen, hätten sie vielleicht eine Grossfamilie gegründet (ich hatte ja in meiner Primarschule noch ein Gspändli mit 13 Geschwistern...). Da sie sich aber im urbanen Basel niedergelassen hatten, blieb es bei vier Töchtern (immerhin schon eine halbe Handballmannschaft). Ganz in der Tradition ihrer Eltern (beide haben Medizin studiert; ihr Vater ist Kardiologe) hat Annina ebenfalls das Medizinstudium in Angriff genommen. Nach zwei absolvierten Jahren in Fribourg wechselt sie nun in ihre Heimatstadt, wo es den Bachelor abzuschliessen gilt. Danach schwebt ihr ein Zwischenjahr vor, wenn möglich mit Praktikum in humanitärer Arbeit im Ausland - quasi als Hauptprobe für einen allfälligen späteren Einsatz als Médecin sans Frontière.

Vorerst ist für diesen Sommer aber mal eine Reise und ein Sprachaufenthalt in Spanien geplant. Ich bin sicher, die ariden Landschaften Andalusiens werden Anninas unterbewussten Vorliebe für wenig besiedelte Landschaften entgegenkommen. In diesem Sinne: Buen viaje y que disfrutes del paisaje!

Cyrill

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