16/04/2009

Macht's Euch bequem! Hier werdet Ihr gesund

Meiner Meinung nach ist der Charakter einer Landschaft nicht nur durch die geographischen Eigenheiten gegeben, sondern auch durch die Werke der Menschen. Deshalb erachte ich die Definition von Alexander von Humboldt als passend. Seiner Meinung nach ist Landschaft der „Totalcharakter einer Erdengegend“.  In dieser Definition sind zu meiner Zufriedenheit alle Elemente inbegriffen, die den ganz speziellen Charakter einer jeden Landschaft bestimmen. 
Die Antwort auf die Frage, was eine schöne Landschaft überhaupt auszeichnet, fällt bei jeder Person anders aus. Dennoch setzen viele Leute eine schöne Landschaft einer vom Menschen unberührten Landschaft gleich. Ich sehe dies jedoch anders. Bauten können eine Landschaft durchaus noch verschönern, wenn sie den geographischen Gegebenheiten angepasst sind. Ein Beispiel einer solchen gelungenen Symbiose von Mensch und Natur ist für mich die Insel Ufenau im Zürichsee (Bild), die in meiner Wohngemeinde Freienbach liegt. Die beiden Kapellen fügen sich gut in das geographische Landschaftsbild ein. Dieses Eiland weckte auch das Interesse des Lyrikers Conrad Ferdinand Meyer. In seinem Gedichtzyklus  „Huttens letzte Tage“ beschreibt er die Ankunft und das Leben des Humanisten Ulrich von Hutten auf der Insel Ufnau. Unten sind die letzten sechs Verse des Gedichtes „Die Landung“ angefügt:
Und schauet auf den hellsten See der Schweiz,
Blickt aus! Er ist nicht ohne Augenreiz.
Dem einen Ufer fern, dem andern nah,
Haus, Ritter, Ihr nicht allzu einsam da.
Macht's Euch bequem! Hier werdet Ihr gesund
Ich glaub's. So oder so! Wahr spricht dein Mund.
Aus diesem Gespräch Ulrich von Huttens mit dem Schiffer in diesem Gedicht ist noch ein weiteres wichtiges Element einer schönen Landschaft zu erkennen: Eine heilende Wirkung. So erhoffte sich auch Hutten Heilung von seiner schweren Krankheit, der Syphilis. Auch wenn Hutten zwar nicht gerade von seiner Syphilis geheilt wurde, so kann ein Verweilen in einer schönen Landschaft durchaus das psychische Wohlbefinden verbessern. 

Raphael

1 commentaire:

Tableau-CH / Alain Schorderet a dit…

Je soulignerais peut-être une autre caractéristique importante dans le cas d'une île. Expression de beauté pour nous aujourd'hui, il ne faut pas oublier que toute île est aussi synonyme de reculement, et constitue un lieu d'accès potentiellement difficile. Si je me rappelle bien, Ulrich von Hutten a été banni pour sa maladie, et placé dans une espèce de quarantaine sur cette île. L'île servait aussi de mouroir séparé de la société pour empêcher la contagion dans la population normale. Etrange alliance entre lieu romantique et mort. N'est-ce pas le lien macabre avec le danger de mort (et peut-être le sublime) qui fait aussi l'attrait d'un paysage comme les Alpes?