11/05/2009

Landschaft, vor allem grün und weiss

Eine Landschaft ist gegeben durch ihre Geländeform, die Vegetation und das Zusammenwirken mit dem Menschen. Erstere werden weitgehend durch Einflussfaktoren wie die Exposition oder die Lage mit den vorherrschenden Klimabedingungen bestimmt. Fügt sich der Mensch ein, der das Land bewohnt und bewirtschaftet, so entsteht eine engmaschig regional-typische Landschaft. Ein charakteristischer Baustil prägt das Bild; Kultur und Tradition interagieren mit natürlichen Gegebenheiten und führen zu einem einzigartigen Landschaftsbild. Gerade diese Eigenheit ist es, die für mich den Wert einer Landschaft ausmacht.

In der Schweiz gibt es zwei Arten von Landschaft: Einerseits die grüne, sanfte, hügelige mit Blick in die weissen Berge, andererseits die Berge selbst, weiss und grau, lebensfeindlich, wild, mächtig. Die grüne verkörpert Heimat und Geborgenheit. Hier fühle ich mich wohl. Das Bekannte macht einen grossen Teil des Wertes dieser Landschaft aus: Flarzhäuser, Kuhweiden, die Geländezüge, aber natürlich auch Freunde, der regionale Käse und Erinnerungen an Erlebnisse, welche an bestimmte Orte in der Umgebung geknüpft sind. Die weisse hingegen steht für Herausforderung, Freiheit, Grenzbegehungen oder auch -überschreitungen. Sie lädt ein, Wege zu finden wo keine sind, vermeintlich Unmögliches zu versuchen, zu bestehen an einem Ort, der menschliches Leben schwierig macht. Der Wert der weissen Landschaft besteht im Fremden und Erstaunlichen, und in ihrer Funktion als ernsthafter Spielplatz für Übermütige.

Die Landschaft für mich ist eine grüne, nahe der weissen. Es geht immer auf- oder abwärts. Buchenwälder werden im Frühling üppig grün, ebenso die Wiesen, wo braune Kühe weiden oder bunte Blumen blühen. Häuser fügen sich harmonisch ins Landschaftsbild ein; ein Zeichen respektvollen Umgangs der Bevölkerung mit der Natur. So wie hier ist es nur hier, diese Landschaft ist einmalig und einzigartig auf der Welt.

Mirjam

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